nörz: (also known as) acker velvet
schraum 10, 2009
Andreas Trobollowitsch: Tape, E-Gitarre & -Bass, präparierte Melodika, Innenradio, Feedback
Johannes Tröndle: Cello, präpariertes Cello, Live-Elektronik
Es wurde ausgewählt und verfeinert, zerschnitten und zusammengesetzt, kombiniert und variiert und die
Welt wäre sicher schöner, würden mehr Menschen zu solcher Musik kontemplieren.
Westzeit (Deutschland)
Mit der Debut-CD des Wiener Duos nörz präsentiert schraum ein Werk, das sich gleichermaßen der Methoden Komposition und Improvisation bedient und sie miteinander verbindet. Somit steht '(also known as) acker velvet' ganz in der lebendigen Tradition des Berliner Labels, das in diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen feiert.
Das Quellmaterial des Duos sind Soloimprovisationen der beiden Instrumentalisten. Andreas Trobollowitsch und Johannes Tröndle haben diese an einem einzigen Tag live in den Amann-Studios eingespielt - aber in keiner Weise mit der Intention, eine Konzertsituation zu imitieren und festzuhalten, sondern zur Schaffung von akustischen Ausgangspunkten. Die Stücke selbst entstanden anschließend im Prozess des Auswählens und Verwerfens, des Kombinierens und Schneidens. Die acht Kompositionen auf (also known as) acker velvet zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass die beschriebene Entstehungstechnik, die ja zu zahlreichen Effektspielereien einlädt, stets ökonomisch und im Sinne der Dramaturgie des jeweiligen Stücks angewendet wurde. Die Ergebnisse überzeugen durch klar herausgearbeitete Themen, feine Kontraste und warme Sounds. Die Gegenüberstellung und Kombination zweier unterschiedlicher Ideen steht in zahlreichen Stücken im Mittelpunkt, aber nie auf der simplen Ebene "Elektronik versus Akustik". Bei nörz ist vielmehr eine Symbiose von akustischen und (tatsächlich oder vermeintlich) elektronischen Momenten zu erleben, die jedes weitere Überlegen nach der Herkunft dieser Klänge überflüssig macht, da die Musik für sich selbst steht.