sieben mal solo
This is one of the best "various artists" album that I came across in recent times; tracks
that might be classified as under average are absent, several of them being quite beautiful instead.
Dave Bennett opens with a "ogrephonique" patchwork which indeed sounds like a cross of neo-folkish
lute music and factory noise. Lars Scherzberg executes a coherent and lively improvisation for
alto sax, bodily and airy at the same time, while Axel Haller mostly wanders around the drone
territory with the e-bass. Paul Hubweber's trombone needs no introduction here, his chattering
style always funny to hear - and what a technique. Ute Völker squeezes and hits her accordion in a
muscularly dissonant piece; Sabine Vogel confirms a major inventiveness with a creation for bass
flute and electronics that mixes alien birds and reminiscences from desolate settings. Christian
Marien seals the disc via a concentrated percussive elaboration, every element perfectly disposed
in regulated freedom. There is no necessity of recurring to special effects or bell-and-whistle
pyrotechnics to guarantee a hour of pleasurable listening, and this CD really deserves attention -
both as a release in itself and as an excellent calling card for deepening the knowledge of the
featured musicians' output.
Massimo Ricci in Touching Extremes (Italien)
(
) uno dei migliori dischi dellanno, sicuro punto di riferimento per la
sperimentazione a venire. Segnatevi questi nomi.
Alfredo Rastelli in Sands-zine (Italien)
(
) Dabei konnte ein einzelnes Instrument zum Einsatz kommen, aber auch ein ganzes Sammelsurium,
etwa bei Dave Bennett, der alles nur Denkbare vom Türscharnier bis zum Diktiergerät mitgebracht und
dennoch ein sehr konsistentes Stück eingespielt hat, das wie ein mit Kontaktmikrofonen versehener
Ameisenhaufen klingt. Lars Scherzberg am Altsaxofon, Axel Haller am E-Bass, Paul Hubweber an der
Posaune, Ute Völker am Akkordeon, Sabine Vogel an der Bassflöte und Christian Marien am Schlagzeug
haben je ihren eigenen Weg gefunden, das Instrument gegen die herkömmliche Bedienungsanleitung zu
nutzen, ihm lang anhaltendes Rauschen, Fauchen oder Zischen zu entlocken, ohne dabei alte Free-Jazz-
Expressionismen wiederzubeleben oder ins Gefällig-Artistische eine Albert Mangelsdorff abzurutschen.
Einzelne Beiträge hervorheben zu wollen, wäre den anderen Künstlern gegenüber ungerecht, doch was zum
Beispiel Ute Völker dem Akkordeon entlockt, ist geradezu abenteuerlich und zeigt, was für ein enormes,
meist ungenutztes Klangspektrum diesem Instrument innewohnt, das hier beherzt malträtiert wird. Aber
auch das mit Live-Elektronik verfremdete bzw. untermalte Bassflöten-Spiel von Sabine Vogel lotet
Grenzen aus und produziert energetische Druckwellen. Wer heute noch Instrumente völlig neuartig
bespielen will, muss sich etwas einfallen lassen. Das haben diese MusikerInnen allesamt getan.
Martin Büsser in testcard (Deutschland)
Eine tiefe Verbeugung vor dem kleinen "Label für gegenwärtige Musik", denn es dürfte nicht
leicht sein, für die zweifellos ganz großartige, aber eben leider auch nicht wirklich leicht
verdauliche Musik, die bei Schraum erscheint, Abnehmer zu finden. Auf dieser CD setzen Dave Bennett,
Lars Scherzberg, Axel Haller, Paul Hubweber, Ute Völker, Sabine Vogel und Christian Marien eine
interessante Idee um: Sie spielten an einem Wochenende in einer Berliner Galerie jeweils ihre max.
10minütigen Solo-Stücke vor Publikum und Kollegen ein. Dabei kommen gleichermaßen "normale"
wie "exotische" Klangerzeuger zu Einsatz, das Ergebnis ist aber stets "außergewöhnlich". Ein großer
Tip, der aber Konzentration erfordert! (5 Sterne)
Karsten Zimalla in Westzeit (Deutschland)
First we take Berlin. Ich habe keinen blassen Schimmer, was ein Ogrephonique sein soll, aber wenn der
gebürtige Kanadier Dave Bennett darauf spielt, kann es wahlweise wie eine Gitarre und wie ein dringend
reparaturbedürftiger Traktor klingen. Er leitet mit Nachdruck, nach kurzem athmosphärischen Geplänkel
im Atelier Cri du coeur, die Reihe sieben solistischer Arbeiten für das kleine, bemerkenswert feine
Berliner schraum-Label ein . Weitere Highlights dieser durch die Bank großartigen, weil eigensinnigen
Statements der glorreichen Sieben: schraum-Miteigentümer Axel Haller übt sich am gestrichenen E-Bass in
der Disziplin experimenteller Drones; die in Linz studiert habende Sabine Vogel erweitert die Flöte mit
elektronischen Mitteln zur erschütternden, multiphonischen Weltmaschine; Paul Hubweber entlockt seiner
Posaune halbwegs heftige Eruptionen und, last not least, entzückt die Formen- und Farbenpracht der
Wuppertaler Akkordeonistin Ute Völker, die auf ihrer Quetschn ganze Welten auslotet und so dem
Aufführungsort Schrei des Herzens wild und mit gehöriger Schneid die Ehre erweist. Abgekürztes
Fazit: sieben mal solo eine SMS mit außergewöhnlichem, ja überbordendem Informationsgehalt!
Andreas Fellinger in freiStil (Österreich)
An zwei Abenden im Berliner Atelier Cri du coeur präsentierte Schraum sieben persönliche Ansichten
und solistische Verlautbarungen.
Dave Bennett (Hotelgäste) brachte zum Auftakt sein Ogrephonique in Schwung, ein Selbstbaudingsbums aus Zither,
Spieluhr, Diktiergerät, Türschanier, das ihn zu einem Einmannorchester der Noise Culture mutieren lässt.
Aus Hamburg angereist war Lars Scherzberg (Nordzucker), dem sein Altsaxophon genügt,
um mit Flatterzungentechnik, schrillen Spaltklängen und gefauchten Schleifspuren die Ohren lang zu ziehen.
Axel Haller (Kainkwatett, Trio Vopá, Schraum-Mitbegründer) entlockte einem E-Bass durch
Bogenstriche dröhnminimalistisches Lo-Fi-Wummern, raue Wellen, die er sorgsam moduliert,
so dass sie zwischen Feedbackknurren und dem Röhren von Blasinstrumenten vexieren.
Der Kölner Posaunist Paul Hubweber (PaPaJo), mein Jahrgang und damit der Senior dieser
sieben Todsünder (was die Gebote des biederen Schönklangs angeht), kam ohne Schnickschnack aus,
um schnarrend und schnaubend, blubbernd und aus dem letzten Loch pfeifend daran zu erinnern,
dass Mangelsdorf und Rutherford nicht nur in den Bauer-Brüdern rumoren.
Ute Völker aus Wuppertal blies ihr Akkordeon zur Heimorgel auf, so voluminös und furios
hörte ich sie bisher noch nicht.
Sabine Vogel (Schwimmer) ließ aus ihrer elektronisch frisierten Bassflöte Sonic Fiction
emanieren, die einen in einen extraterrestrischen Dschungel teleportiert.
Christian Marien schließlich, Schlagzeuger bei Olaf Ton, bereitete Rührei à la Lytton
oder harfte einen zahnlückigen Gartenzaun, einen klöppeliger Breakbeatpointillismus,
der sich, zunehmend komplex, verdichtet und wieder reduziert zum ursimplen Beat.
Rigobert Dittmann in Bad Alchemy (Deutschland)
(
) Evidemment, passé le charme de la représentation, celles-ci ne se valent pas toutes
aucune vraiment mauvaise, pourtant. Entre les expérimentations plus démonstratives que véritablement
originales (saxophone alto de Lars Scherzberg, flûte de Sabine Vogel, trombone de Paul Hubweber ou
batterie de Christian Marien), saluer alors les efforts plus accomplis: ceux de Dave Bennet à
logrephonique (piano-lyre amplifié croulant bientôt sous les déflagrations électroniques),
dUte Voelker remarquée en 2006 avec Anthrazit sur une progression anguleuse, et, surtout,
dAxel Haller membre de lexcellent Trio Vopa à la basse, auteur de recherches renversantes
consacrées à de graves textures sonores.
Bienvenu, sieben mal solo dresse ainsi une galerie nécessaire de portraits de jeunes
activistes en devenir ou déjà installés consacrés aux musiques improvisées.
Guillaume Belhomme in Le son du grisli (Frankreich)
(
) The audience is exposed to a wide range of
techniques as the players treat their largely acoustic instruments in radical fashion, so much so that
often the sounds produced sever all connections to the instruments as they're normally heard. (
)
Admittedly, an album of seven solo improvisations won't have mass appeal but listeners with an
appetite for courageous and boundary-pushing musicianship should find much to be fascinated by here.
Ron Shepper in textura (Kanada)